Eine Reise durch sechs Jahrzehnte: Anna und Eva, verbunden durch ihr tiefes Verständnis zur Natur, aber getrennt durch ein schicksalhaftes Geheimnis. Der erste Band der neuen Serie von Bestseller-Autorin Stephanie Schuster (»Die Wunderfrauen«)
München, 1976: Minze, Vanille und Rosenholz … Für Eva ist die Welt voller Gerüche – und diese sind für sie die Basis aller Gefühle. Besonders Pflanzen und deren heilende Wirkung begeistern sie. Ein Pharmazie-Studium scheint genau das Richtige für Eva zu sein, und sie stürzt sich voller Neugier in das wilde, freie Schwabinger Studentenleben. Doch dann findet Eva etwas heraus, das ihre ganze Welt infrage stellt.
Gut Dreisonnenquell im Voralpenland 1910: Wenn Anna Lindenblüten pflückt, die zartgrünen Blätter des Frauenmantels sammelt oder ganz einfach mit den Händen in der Erde arbeitet, fühlt sie sich frei. Als Tochter des bekannten Botanikers Christoph von Quast, möchte sie die Geschicke des Guts weiterführen und die Pflanzenzucht übernehmen. Doch als ihr Vater wieder heiratet, muss sie erfahren, dass sie in seinen Zukunftsplänen nicht auftaucht ...
Oktober 1918
Niemand hatte es ihr zugetraut, nicht einmal sie selbst. Und schon gar nicht, dass sie eines Tages allein mit ihrer Tochter mitten in der Natur leben und das Wetter zu lesen verstehen würde wie die Geschichte in einem Buch. Anna von Quast lehnte in der Tür ihres Hauses, das in eintausenddreihundertzwanzig Metern Höhe thronte, und schnupperte in die Luft. Wo gestern noch ein Hauch von Wärme gehangen hatte, roch es heute nach Schnee. Ihr Blick schweifte über die Bäume, die die Kuhweide nach Süden hin begrenzten, hinauf ins lichter werdende Blau der Alpenkette. Der Jochberg verschwand bereits im Dunst, und auch über dem felsigen Gipfel des Rabenkopfs, der sich majestätisch wie die Rückenlehne eines Throns hinter ihr erhob, schwebten Wolken.
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