Inhaltsverzeichnis der aktuellen Ausgabe
Editorial 5
Rebecca Tamás Zauberspruch für Lilith 6
Robin Morgan W.I.T.C.H. Manifest 8
Kim de l’Horizon Psalm der Wüsten Würstchen zu Ehren von Alice Samuel 10
Rebecca Tamás Hexenprozesse 19
Jarka Kubsova Abelke Bleken 25
Leo Igwe Das Problem mit afrikanischer Hexerei 34
Rebecca Tamás Zauberspruch für Mittsommertag 46
Dana Grigorcea Filuca und der Fluch 48
Elissa Washuta Weiße Magie. Eine Einführung 54
Rebecca Tamás Hexenholz 70
Julia Voss Die Möglichkeit eines Tempels 72
Madeline Miller Von Circe bis Clinton: Warum aus mächtigen Frauen Hexen gemacht werden 77
Rebecca Tamás Zauberspruch für Freude 84
Caren Jeß In the Mushrooms 86
Olga Ravn 93
Rebecca Tamás Zauberspruch für Onlineporno 120
Isabella Caldart Im Dialog mit der Leere 121
Nele Stuhler Der magische 27. September 126
Itamar Vieira Junior Von Salvador da Bahia nach Salem: Die Bedeutung der Hexenjagd 143
Rebecca Tamás Hexenregierung 150
Marlene Streeruwitz »Hexen« heute. Und. Warum es nicht lustig geht. 152
María Cecilia Barbetta Das Feld 160
Ariane Koch verdeckt 170
Rebecca Tamás Fotzenfluch 183
MOBY-DICK
Niels Werber Kapitel 109: Ahab and Starbuck in the Cabin 189
Peter Plener Kapitel 121: Midnight – The Forecastle Bulwarks 198
Die Autor*innen und Übersetzer*innen 209
Die NEUE RUNDSCHAU im 133. Jahr
Herausgegeben von den Lektor*innen des S. Fischer Verlags
"Eine freie Bühne für das moderne Leben schlagen wir auf. Im Mittelpunkt unserer Bestrebungen soll die Kunst stehen; die neue Kunst, die die Wirklichkeit anschaut und das gegenwärtige Dasein." So stand es auf der ersten Seite des 1890 erschienenen ersten Hefts der Freien Bühne für modernes Leben. Die „neue Kunst", das meinte damals nicht zuletzt den Naturalismus, doch waren die Grenzen - ganz wie im Verlagsprogramm Samuel Fischers - nicht eng gezogen. Um die Abgrenzungen zwischen den Lagern sollte sich die Zeitschrift auch unter ihrem neuen Namen, den sie ab 1904 führte, recht wenig kümmern: Die Neue Rundschau wurde schnell zum arrivierten Forum moderner Literatur und Essayistik. Das lässt sich an den Namen der Beiträger ablesen, doch fast ebenso deutlich an dem Umstand, dass die avantgardistischen Bewegungen der Zwischenkriegszeit selten ohne Seitenhieb auf sie auskamen.
Nach 1945 entfielen die Anlässe zu solchen Scharmützeln; die Neue Rundschau hielt ihre Stellung als eine der großen europäischen Kulturzeitschriften. Blättert man in ihren Jahrgängen, sieht man sich einer beeindruckenden Tradition gegenüber, die es fortzusetzen gilt. Zu ihr gehört die Verbindung zwischen Essays und Literatur, zwischen theoretischen Reflexionen und Stücken poetischer Praxis, zwischen den Wissenschaften und den Künsten. Die Neue Rundschau versteht sich als ein Ort intellektueller Debatten, literarischer Neuentdeckungen und Wiedererinnerungen.