Inhaltsverzeichnis der aktuellen Ausgabe
Editorial 5
Rosa von Praunheim Ich krieche auf allen vieren 6
Frederik Kampe Barbie: »Hi Camp!« 7
Rosa von Praunheim Lässig, ganz lässig 18
Dinçer Güçyeter Ihr glaubt nicht an unsere Märchen?
Wir glauben nicht an eure Wahrheit. 19
Anonym Jim 23
Rosa von Praunheim Es ist wahr 24
Sebastian Guggolz Sag mir, wo die Schwulen sind 25
Norma Schneider Tbilissi Queer 38
Rosa von Praunheim für Udo Samel – Nov 23 46
Pedro Lemebel Die Nacht der Nerze 47
Anonym Guilda 60
lynn t musiol jenny 61
Rosa von Praunheim Wenn man will 67
Leonie Lorena Wyss alles über bananen 68
Jovana Reisinger Passion4Fashion 84
Anonym Crossdresser 93
Rosa von Praunheim Wenn Schwänze erblühen 94
Gürsoy Doğtaş SONNENZEICHEN 95
Franziska Gänsler Ship of Dreams 105
Rosa von Praunheim Alles ist voller Gold 109
Richard Bruce Nugent Rauch, Lilien und Jade 110
Rosa von Praunheim Konzentriere Dich 127
CARTE BLANCHE
Oliver Vogel Den Fischen zuhören 131
Julia Holbe Broccoli 136
Die Autor*innen und Übersetzerinnen 138
Die NEUE RUNDSCHAU im 133. Jahr
Herausgegeben von den Lektor*innen des S. Fischer Verlags
"Eine freie Bühne für das moderne Leben schlagen wir auf. Im Mittelpunkt unserer Bestrebungen soll die Kunst stehen; die neue Kunst, die die Wirklichkeit anschaut und das gegenwärtige Dasein." So stand es auf der ersten Seite des 1890 erschienenen ersten Hefts der Freien Bühne für modernes Leben. Die „neue Kunst", das meinte damals nicht zuletzt den Naturalismus, doch waren die Grenzen - ganz wie im Verlagsprogramm Samuel Fischers - nicht eng gezogen. Um die Abgrenzungen zwischen den Lagern sollte sich die Zeitschrift auch unter ihrem neuen Namen, den sie ab 1904 führte, recht wenig kümmern: Die Neue Rundschau wurde schnell zum arrivierten Forum moderner Literatur und Essayistik. Das lässt sich an den Namen der Beiträger ablesen, doch fast ebenso deutlich an dem Umstand, dass die avantgardistischen Bewegungen der Zwischenkriegszeit selten ohne Seitenhieb auf sie auskamen.
Nach 1945 entfielen die Anlässe zu solchen Scharmützeln; die Neue Rundschau hielt ihre Stellung als eine der großen europäischen Kulturzeitschriften. Blättert man in ihren Jahrgängen, sieht man sich einer beeindruckenden Tradition gegenüber, die es fortzusetzen gilt. Zu ihr gehört die Verbindung zwischen Essays und Literatur, zwischen theoretischen Reflexionen und Stücken poetischer Praxis, zwischen den Wissenschaften und den Künsten. Die Neue Rundschau versteht sich als ein Ort intellektueller Debatten, literarischer Neuentdeckungen und Wiedererinnerungen.