Drei Fragen an Kurt Bille
Kurt Bille: Wir sind seit einigen Jahren gut befreundet. Im Gespräch über den Roman hat sich gezeigt, dass unser Verständnis von der Notwendigkeit einer physischen Hülle, die mit derselben Stringenz wie der Text gedacht wird, sehr nah bei einander liegt. Die physische Form als Repräsentanz des Textes. Er hat mich gefragt, ob ich ihn bei der Umsetzung unterstützen möchte und ich habe ja gesagt.
Kurt Bille: Während der Arbeit an Rot (Hunger) hat Senthuran Auszüge aus dem Manuskript mit mir geteilt, in denen die formelle Strenge und die Kompromisslosigkeit des Anspruchs deutlich wurden. Text und Satz formulieren eine klare Ästhetik, die als Grundlage für das Cover dient. Ein Cover, das nichts anbieten, nichts beweisen muss. Eine Typografie, die gleichsam monumental wie zurückhaltend ist in Kombination mit dem Motiv der Linie. Als Farbe kam nur Schwarz in Frage. Wir waren uns schnell einig.
Kurt Bille: Nein, die beiden Bilder sind unabhängig vom Roman entstanden. Sie sind Teil eines Triptychons, das dritte Bild existiert noch nicht. Jetzt, da ich die beiden Bilder zwischen den Seiten des Textes sehe, glaube ich, es wird kein drittes Bild mehr geben. Nur seine Abwesenheit.
Kurt Bille, geboren 1990 in Kassel, ist freischaffender Grafiker und Mit-Herausgeber des Wissenschaftsmagazins fortytwomagazine, sowie Gründer von Salon Klotz, einer digitalen Galerie für angewandte Kunst. Nach Stationen in Süddeutschland und Dänemark lebt und arbeitet Kurt Bille in Berlin.