Hinter den Kulissen

Was liest Pania Tahau-Hodges?

Für einen Monat ist Pania Tahau-Hodges aus Neuseeland als Hospitantin in unserer Abteilung Rechte und Lizenzen. Da haben wir natürlich gleich gefragt, was auf der anderen Seite der Welt gerade gelesen wird.

Was lesen Sie gerade?
›Mockingjay‹, das dritte Buch der Serie ›Die Tribute von Panem‹ der amerikanischen Autorin Suzanne Collins. Ich habe diese Serie angefangen zu lesen, als ich Neuseeland verlassen habe, und nach ein paar Tagen hatte ich die ersten beiden Bücher durch, weil ich sie nicht weglegen konnte. Nun habe ich auch das letzte Buch der Trilogie beinahe fertig gelesen. Ich bin so gespannt, was am Ende passiert, und gleichzeitig fürchte ich mich vor dem Fertiglesen, weil es dann vorbei sein wird! Arghh!

Papier oder E-Reader?
E-Reader. Normalerweise lese ich lieber ein gedrucktes Buch (es gibt nichts mit dem Gefühl und Geruch eines geliebten Buches Vergleichbares), aber auf der langen Reise von Neuseeland hierher, hatte ich nur begrenzten Platz in meinem Gepäck. Ich bleibe nur für einen Monat in Deutschland, daher musste ich auch Dinge zu Hause lassen. Ich konnte entweder meine Bücher oder meinen Fön einpacken. Der Fön hat gewonnen.

Das letzte Buch, das Sie nicht bis zum Ende gelesen haben?
›Der Herr der Ringe‹ von J. R. R. Tolkien. Das ist solch ein dickes Buch, ich habe bestimmt dreimal damit angefangen (immer im Sommer), aber nie den langen Atem dafür gehabt oder ich wurde abgelenkt. Mittlerweile denke ich, es wäre besser, dieses Buch im Winter anzugehen, wenn man nichts anderes tun will als neben einem Feuer zu sitzen, mit einer heißen Schokolade (oder einem Glas Ingwerwein) und einem guten Buch. Also vielleicht diesen Winter…

Das letzte Buch, das Sie zum Lachen gebracht hat?
›The Book with No Pictures‹ von BJ Novak. Ein Kinderbuch, das so einfach und doch so clever und einfallsreich ist. Wenn Sie kleinen Kinder haben, sollten Sie es mit ihnen lesen, und ich verspreche Ihnen, dass Sie schon auf den ersten Seiten Lachanfälle haben werden.

Das letzte Buch, das Sie zum Weinen gebracht hat?
›In meinem Himmel‹ von Alice Sebold. Ich habe es im Urlaub gelesen – schlechte Idee. Es war kein schönes Bild, wie ich mir am Strand die Augen ausgeheult habe. Ich habe dann jedem erzählt, ich hätte Sonnencreme in den Augen.

Ihre liebste Romanfigur?
Anne Shirley aus ›Anne auf Green Gables‹ von L. M. Montgomery. Dieses Buch schenkte mir meine Großmutter, und es wurde eines meiner Lieblingsbücher als Kind. Ich liebte es, wie dieses schlaue, altkluge, mutige, resolute Mädchen ihren Weg ging – liebe es immer noch. Ich wollte so sein wie sie – will es immer noch!

Welches Buch empfehlen Sie für einen Trip nach Neuseeland?
Wenn Sie nach Neuseeland kommen, empfehle ich Ihnen ›Huia Histories of Māori: Ngā Tāhuhu Korero‹, erschienen bei Huia Publishers. Es bietet eine umfangreiche Geschichte von Aotearoa (d.i. die Maori-Bezeichnung für Neuseeland), ganz aus Maori-Sicht, in Maori-Stil. Als postkoloniale Geschichte liefert es einige neue Perspektiven auf die Vergangenheit. Es ist daher absolut lesenswert, wenn Sie nach Neuseeland kommen möchten oder sich für indigene Kulturen interessieren. Außerdem würde ich Ihnen empfehlen, etwas von unseren renommierten Maori-Autoren zu lesen, zum Beispiel von Patricia Grace, Witi Ihimaera, Keri Hulme, Alice Tawhai, Lisa Cherrington, James George oder Whiti Hereaka.

Manchmal schämt man sich dafür, ein bestimmtes Buch zu mögen – haben Sie eins?
Nein – ich denke, Lesen ist so persönlich, dass man, wenn man Spaß an einem bestimmten Buch hat, sich nicht um die Meinung anderer schert. Ich lese zu meiner eigenen Unterhaltung, nicht für jemand anderen. Mir geht es die meiste Zeit über sehr gut, weil ich mir wenig Gedanken darüber mache, was andere von mir denken – zu allerletzt darüber, was ich lese.

Gibt es ein Buch, das alle Welt liebte, nur Sie fanden es doof?
›Fifty Shades of Grey‹ von E. L. James. Über 100 Millionen verkaufte Exemplare weltweit. Es. Ist. So. Schlecht.

Welches Buch sollte Ihrer Meinung nach jeder gelesen haben?
›Der Alchimist‹ des Brasilianers Paulo Coelho. So einfach und schön. Jeder wird darin etwas finden, unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion, Herkunft, sozialer Position. Eines meiner absoluten Lieblingsbücher.

Welches Buch haben Sie nie gelesen und wünschten, Sie hätten es?
›Potiki‹ von der Maori-Autorin Patricia Grace. Ich hatte vor, es diesen Sommer zu lesen. Aber dann, ›Der Herr der Ringe‹, siehe Frage 3…

Zu welchem Buch kehren Sie immer wieder zurück?
›Bittersüße Schokolade‹ von der Mexikanerin Laura Esquivel. Ich liebe dieses Buch. Es ist nur kurz, und ich habe es bestimmt schon zehnmal gelesen. Und mit meinen Kindern lande ich immer wieder bei ›Harry Potter‹ (okay, manchmal kehre ich auch allein dorthin zurück, auch ohne meine Kinder – weil ich selbst im Herzen ein großes Kind bin!).