Bisher fand das Festival immer an einem anderen Ort in Hildesheim statt. Welche Location habt ihr dieses Jahr ausgewählt und wie habt ihr sie gefunden?
Helene: Diesmal sind wir in der Hildesheimer Nordstadt, in vier großen Hallen, eine davon war bis vor einem Jahr noch ein alter ALDI Markt, eine andere eine Eisen- und Stahlhalle. Vor einem Jahr haben wir begonnen, eine passende Location zu suchen. Unterstützt hat uns dabei Herr Homeister, der in Hildesheim Leerstände verwaltet. Wir haben mit sehr vielen unterschiedlichen Eigentümer°innen gesprochen, aber immer eine Absage erhalten. Viele wollen ihre Immobilien nicht nur für einen kurzen Zeitraum vermieten und sind abgeschreckt, wenn sie das Wort Festival hören. Im März haben wir dann endlich doch etwas gefunden und ich glaube, wir hätten nicht mehr Glück haben können.
Ihr schreibt auf eurer Website »PROSANOVA ist ein Festival, das sich jedes Mal neu erfinden muss und will«. Fällt es euch leicht, diesen Anspruch zu erfüllen? Oder ärgert man sich manchmal, dass man einige Dinge nicht noch einmal machen kann?
Zoë: Nö, eigentlich nicht. Im Gegenteil, glaube ich, darin liegt der Reiz der Sache. Sich zu überlegen, was will man noch hinzufügen, welche neuen Schwerpunkte werden gesetzt, wie kann man PROSANOVA auch nochmal anders denken?
Dieses Jahr findet das PROSANOVA-Festival zum fünften Mal statt. Wann hat die Planung für das Festival für euch begonnen?
Tatjana: Das Nachdenken über PROSANOVA hat bei jeder°jedem wahrscheinlich zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten angefangen. Die meisten von uns waren schon 2014 im Team von PROSANOVA, es begleitet uns alle also schon länger. Anfang 2016 haben wir angefangen, aktuelle Romane und Literaturzeitschriften zu wälzen und erste Überlegungen angestellt, wen wir einladen wollen und warum. Es muss dann so im April 2016 gewesen sein, dass wir in dieser Konstellation konkreter geworden sind. Und Mitte Juli 2016 waren wir eine Woche in einem Ferienhaus in der Eifel, wo die ersten großen Programmschritte gemacht wurden. Seitdem gibt es regelmäßige Planungstreffen, Programmbesprechungen und jede°r von uns betreut noch Ressorts wie z.B. Marketing oder Finanzen.
Haben sich die Bedingungen in den letzten drei Jahren verändert, um ein solches Festival zu organisieren?
Marina: Über die Bedingungen kann ich wenig sagen, aber unsere Herangehensweise hat sich sehr verändert. Bei uns hat sich viel bewegt ab November/Dezember 2016, weil wir in dieser Zeit das Programm festgenagelt haben. Und sobald das Programm da ist, muss alles konkreter werden: Wo soll das alles sein, wen wollen wir erreichen? Endlich nicht mehr abstrakt sprechen und verbindlich werden.