
Lesung und Gespräch mit Kim Hyesoon
- Moderation: Uljana Wolf und Sool Park
- Wien, Literaturhaus Wien
- 04.06.2025
- 19:30 Uhr
Kim Hyesoon ist die bedeutendste lyrische Stimme der südkoreanischen Literatur. Ihre Arbeiten drehen sich um Fragen der Emanzipation, aber auch um die starren Strukturen der Gesellschaft. Der neueste auf Deutsch erschienene Band versammelt unter dem Titel Autobiographie des Todes (Fischer) einen Zyklus von 49 Gedichten. Die Zahl steht für die Tage, an denen sich laut der buddhistischen Lehre die Toten vor dem Kreislauf der Reinkarnation noch im Kreise der Lebenden bewegen. Ausgehend von einem Fährenunglück in Seoul im Jahr 2014 mit über 300 Toten bewegt sich die Dichterin im Bereich der Zwischenwelt und leiht den Opfern, den Unterdrückten ihre Stimme. So leistet sie mit ihrer eindringlichen Poesie Widerstand auf vielfältiger Art und Weise. „Der Rhythmus dieses Widerstands lebt in der Stimme der weiblichen Sprecherin, die in mir gespenstisch existiert.“ Die Gedichte werden so auch zu Orten des Trostes, des Lebens und der Hoffnung. „Das Gedicht ist die ewige Ankunft des Geistersprechers. Die Zukunft, die in der Gegenwart ankommt, wartet auf uns – als eine Sprache außerhalb der Zeit, die den Tod erleuchtet, jenen Raum unendlichen Unsinns.“ Die Veranstaltung wird unterstützt vom „Literature Translation Institute of Korea“ (LTI Korea). Literaturhaus Wien, in Kooperation mit der Internationalen Erich Fried Gesellschaft Übersetzung und Gespräch: Uljana Wolf und Sool Park Dolmetschung: Irene Maier
Veranstaltungsort
Literaturhaus Wien
Zieglergasse 26A
1070 Wien
Veranstalter
Literaturhaus Wien /Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur