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Zum 89. Geburtstag von Reiner Kunze

Reiner Kunze veröffentlichte seine ersten Gedichte 1953. Bis heute sind sie aktuell, denn sie erzählen vom Widerstand, beziehen Position gegen Gewalt, Verrohung und das Vergessen. Sie sind Ausweis einer ehrlichen und bewegenden Poetik. Wir gratulieren Reiner Kunze zum 89. Geburtstag am 16. August.

Reiner Kunze sitzt vor einem Bücherregal. Er leht sich auf seinen Unterarm, in seiner rechten Hand hält er locker eine Brille. Er trägt ein hellblaues Hemd und lächelt freundlich in die Kamera.
© Jürgen Bauer

WEISSER WOLKENLOSER HIMMEL
 

Selbst der himmel scheint zu erblassen
vor der gnadenlosigkeit der sonne

Der fluß, gestriemt vom föhn,
bleckt die zähne

An die dornenlose weißdornhecke klammern sich
eidechsen, als ob mit ihren schmalen leibern sie
ihr schatten spenden wollten

 

Aus: Reiner Kunze: die stunde mit dir selbst. gedichte. S. Fischer Verlag 2018.

Das Foto zeigt das Cover zu Reiner Kunzes Buch: Nabelschnur zur Welt.
© Edition Toni Pongratz
 »Ich wünsche Dir und Euch, daß Ihr jeder für Euch im kommenden Jahr den Boden unter die Füße bekommt, den der Mensch braucht, um diesen paar Lebensjahren das Höchstmögliche an Bruchteilen von Glückssekunden abjagen zu können.«

 

Aus einem Brief im Dezember 1972 von Reiner Kunze an Jürgen P. Wallmann.
Der Briefwechsel ist im l
iterarisch-graphischen Blatt 
LXI der Edition Toni Pongratz unter der ISBN: 978-3-945823-16-3 zu finden.

Reiner Kunze wurde 1933 in Oelsnitz im Erzgebirge als Sohn eines Bergarbeiters geboren. Er studierte Philosophie und Journalistik in Leipzig. 1977 Übersiedlung in die Bundesrepublik. Für sein umfassendes lyrisches, essayistisches und erzählendes Werk erhielt er zahlreiche deutsche und internationale Literaturpreise, darunter den Georg-Büchner-Preis, den Georg-Trakl-Preis und den Friedrich-Hölderlin-Preis. Seine Lyrik ...

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