Judith:
Auch 2022 riefen die Brückner-Kühner Stiftung und der S. Fischer Verlag in Kooperation mit dem Archiv der deutschen Frauenbewegung der Stadt Kassel und dem Hessischen Rundfunk ungehaltene Frauen wieder dazu auf, ihre ungehaltenen Reden einzusenden. Insgesamt 98 Beiträge wurden eingereicht, von denen sechs am 10. Dezember im Rathaus in Kassel vorgestellt wurden.
Gleichzeitig entstand die Idee, das Projekt nicht mit diesem Ereignis enden zu lassen, sondern 24 Frauen die Möglichkeit zu bieten, ihre Rede in einem eigenen Buch abzudrucken.
Alle Beiträgerinnen, die für das Buch angefragt wurden, freuten sich sehr über die Aussicht in einem eigenen Buch mit dem Titel “Sag jetzt nichts, lass mich zu Ende reden!” zu erscheinen.
Nachdem wir alle Textvorlagen erhalten hatten, ging es an das Lektorieren der einzelnen Reden. Da diese definitionsgemäß für den mündlichen Vortrag konzipiert wurden, gab es an einigen Stellen noch Anpassungsbedarf, sodass die Reden auch in der schriftlichen Version ihr volles Potential entfalten konnten.
Das Lektorat dieses Buches war etwas ganz besonderes für mich. Es war nicht nur das erste Mal in meinem Volontariat, dass sich mir diese Möglichkeit bot, sondern zeichnete sich gleichzeitig auch dadurch aus, dass es 24 Autorinnen gab und damit auch 24 individuelle Erzählstile und Geschichten.
Außerdem war es ein Projekt, das einen zeitlich knappen Rahmen hatte, da der Erscheinungstermin Ende Februar sein sollte. Es war Teamarbeit gefragt zwischen Lektorat und Herstellung und auch dieser Einblick in die Manuskriptabgabe und Druckfreigabe war sehr lehrreich und interessant.
Gleichzeitig ist dieses Buch nicht nur vom Literatur-Lektorat betreut worden, sondern war von Anfang an durch Friederike Emmerling mit dem S. Fischer Theaterverlag verbunden.
So kam es dazu, dass Johanna und ich uns nicht nur als Volontärinnen kennenlernten, sondern auch als Kolleginnen zusammenarbeiteten, um für die ungehaltenen Frauen anlässlich dieses Buches eine Ausstellung im S. Fischer Verlag zu organisieren.