Dass das Buch stellenweise fast ›gegen‹ die Protagonistin Bruna erzählt zu sein scheint. Von diesem Eindruck aus war es ein schmaler Grat, sie nicht unsympathisch wirken zu lassen.
Dass immer wieder eine starke Menschlichkeit durchkommt, eine Zuneigung zu bestimmten Figuren – vor allem zu den Kindern Minerva und Mario/Maria. Und die sind dann in ihrem Handeln und ihren Äußerungen überraschend, witzig und sympathisch. Letztlich habe ich auch meinen Frieden mit der Art gemacht, wie die Protagonistin dargestellt wird, das Leben ist ja wirklich nicht (immer) einfach ;-)
Man sieht vieles nach, um sich über Nuancen zu vergewissern oder auf Ideen zu kommen, wie man auf Deutsch sagen möchte, was man schon verstanden hat. Anderes kennt man tatsächlich nicht, bei mir war das z.B. »mosqueta« als Sammelbegriff für Wildrosen.
»Aufbrüche« enthält nicht nur eine Vielzahl (zeit)historischer Informationen, sondern auch zahlreiche literarische und filmische Referenzen, da war viel Interessantes dabei. Beeindruckt haben mich die Zitate aus Büchern von James Baldwin.
Zwei Szenen, in denen Ambivalenz und Menschlichkeit zu sich kommen: das Gespräch zwischen Bruna und ihrem schwulen und konservativen Ex-Studenten Michael; die Passage, in der Mario/Maria Zinedine Zidane channelt, um sich mit einem eleganten Kopfstoß gegen Mobbing zu wehren, und sich dann der Beginn einer wunderbaren Freundschaft andeutet.
einen Familienkaiserschmarrn gemacht.
Milchkaffee.