Es ist uns eine große Freude mitzuteilen, dass Georges-Arthur Goldschmidt gemeinsam mit Leïla Slimani den Großen Deutsch-Französischen Medienpreis 2023 erhält. Ausgezeichnet werden Autor*innen, Künstler*innen und Politiker*innen wie Simone Veil, Jürgen Habermas, Beate Klarsfeld oder Anselm Kiefer, die sich kompromisslos für Toleranz und Verständigung zwischen den Völkern einsetzen.
Georges-Arthur Goldschmidts ganzes Leben ist von diesem Engagement geprägt: 1928 in Hamburg geboren, wurde der heute 95-jährige vor der Repression der Nazis ins Ausland in Sicherheit gebracht. Von den Eltern getrennt – die Mutter starb 1942, der Vater wurde nach Theresienstadt verschleppt – überlebte er die Nazi-Besatzung in einem Internat in den französischen Savoyen. Was die täglich empfundene Todesangst, die Razzien und die unablässigen Schuldgefühle für sein Inneres bedeuten, erforschte er in seinem bei S. Fischer lieferbaren, erzählerischen Werk, das neben luziden Studien zur deutschen Sprache auch eine Vielzahl von ihm übersetzter deutscher Bücher enthält, von Friedrich Nietzsche über Franz Kafka zu Peter Handke. Seine Bedeutung als Übersetzer und Sprachmittler unterstreicht ein seit 20 Jahren bestehendes Austauschprogramm für junge deutsch-französische Übersetzer*innen, das seinen Namen trägt.
Wer ihn einmal bei einer Lesung erlebt hat, wird von seinem hellen Geist, seinem Enthusiasmus für die Sache wie von seiner Zuversicht begeistert gewesen sein. Am 14. September findet in Berlin die feierliche Preisverleihung statt. Wir gratulieren herzlich!